Know-how - Das Einmaleins der Förderwelt
Alle Förderprogramme der EU, des Bundes und der Länder sind an bestimmte Richtlinien gekoppelt. Diese legen fest, welche Voraussetzungen gegeben sein müssen, um eine Förderung in Anspruch nehmen zu können. Einige betreffen ausschließlich kleine und mittlere Unternehmen, sog. KMU. Aber welche Unternehmen umfasst diese Definition?
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Wie unterscheiden sich die verschiedenen Formen der KMU? |
Grundsätzlich differenziert man bei der sog. KMU-Regel nach der Höhe der Mitarbeiterzahl, dem Jahresumsatz und der Jahresbilanzsumme. Zwei dieser Faktoren müssen immer erfüllt sein, um ein Unternehmen den kleinen und mittleren Unternehmen zuzuordnen. Die Mitarbeiterzahl gehört allerdings stets dazu.
In Abhängigkeit vom Umfang der jeweiligen Kriterien unterscheidet man zwischen Kleinstunternehmen, Kleinunternehmen und mittleren Unternehmen.
Kleinstunternehmen
Zu den Kleinstunternehmen gehören jene mit weniger als zehn Mitarbeitern und einem Jahresumsatz oder einer Jahresbilanzsumme, die jeweils die zwei Millionen-Euro-Grenze unterschreiten.
Kleinunternehmen
Kleinunternehmen umfassen Unternehmen mit einer Angestelltenzahl unter 50 und einem Jahresumsatz oder einer Jahresbilanzsumme unter zehn Millionen Euro.
Mittlere Unternehmen
Mittlere Unternehmen verfügen über weniger als 250 Mitarbeiter und erwirtschaften einen Jahresumsatz unter 50 Millionen Euro oder eine Jahresbilanzsumme unter 43 Millionen Euro.
Sonderfälle
Aber aufgepasst! Bestehen Beteiligungen eines anderen Unternehmens an einem KMU, kann dies durchaus Auswirkungen auf die Klassifizierung haben.
Ist ein anderes Unternehmen beispielsweise mit 30 % an einem KMU beteiligt, müssen zu dem vorhandenen Mitarbeiterstamm des KMU 30 % der Mitarbeiter des beteiligten Unternehmens hinzugezählt werden. Das bedeutet im Umkehrschluss: Hat ein mittleres Unternehmen 230 Mitarbeiter und ein Großunternehmen mit 300 eigenen Mitarbeitern ist mit 30 % an dem Unternehmen beteiligt, so ergibt das in der Summe 320 Angestellte. Somit erfüllt das Unternehmen nicht mehr die notwendigen Kriterien und wird nicht als KMU anerkannt.
KMU und Förderprogramme
Ist eine Förderung allein den kleinen und mittleren Unternehmen vorbehalten, heißt es in den Richtlinien: „KMU-Regel ist zu erfüllen“. Fehlt dieses Kriterium, gilt das Programm für alle Unternehmen.
In der Regel lässt sich jedoch festhalten: Je kleiner das Unternehmen, desto größer der Prozentsatz der Zuschüsse.