Know-how – Hätten Sie es gewusst?
Aktuell bieten EU, Bund und Länder über 1.200 Förderprogramme für Unternehmen. Das eröffnet dem Inhaber viele Möglichkeiten. Ob eine Förderung gewährt wird, hängt jedoch von verschiedenen Aspekten ab.
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Viele Faktoren nehmen Einfluss auf die Förderfähigkeit eines Vorhabens. |
Nicht nur der Standort, an dem die Investition oder das Vorhaben durchgeführt werden soll, spielt eine große Rolle, sondern auch die Branche, das Vorhaben an sich, die Unternehmensgröße und die Unternehmerpersönlichkeit.
Der Standort
Dabei kann schon der Stadtteil, die Straßenseite oder sogar die Hausnummer entscheidend sein, wenn es darum geht, ob es zu einer Förderung kommt oder nicht – und das landesunabhängig. Grund dafür ist in erster Linie das städtebauliche Ziel, bestimmte Branchen in bestimmten geographischen Räumen, wie Gewerbe- oder Industriegebieten, anzusiedeln. Das verhindert störende Einwirkungen von Betrieben (Lärm, Geruch, Gefahren) auf Wohnräume und hält den Gewerbeverkehr aus Wohngebieten fern. In einigen Richtlinien wird daher dezidiert darauf hingewiesen, welche Ortsteile für eine Förderung in Frage kommen und welche nicht. Auch Investitionen im Ausland können durchaus eine Förderung erhalten.
Die Branche
Hinzu kommt, dass bestimmten Branchen an vielen Orten oftmals mehr Relevanz beigemessen wird als anderen. Manche Ballungszentren bauen bevorzugt auf Produktion, Innovation, Umwelt oder Forschung und Entwicklung. Dagegen lassen sie den Handel außen vor und setzen weniger Fördermittel für diesen Sektor frei.
Das Vorhaben
Wird ein Vorhaben zudem als wirtschaftlich irrelevant angesehen oder ist es nicht gesellschaftlich bzw. politisch gewünscht, kann das ebenso ein Ausschlusskriterium für eine Förderung sein. So räumt die EU beispielweise der Schaffung und Sicherung von Arbeitsplätzen, sei es im eigenen Unternehmen oder in den mit der Durchführung der Investition beauftragten Unternehmen, höchste Priorität ein. Ein solches Vorhaben hat daher deutlich bessere Aussichten auf Erfolg als andere.
Die Unternehmensgröße
Einige Förderprogramme richten sich daneben ausschließlich an kleine und mittlere Unternehmen. Unternehmen, die nicht der KMU-Definition unterliegen, werden daher von vorneherein nicht berücksichtigt. In den Richtlinien heißt es dann z.B.: „KMU-Regel ist zu erfüllen“. Fehlt dieser Passus, gilt das Programm für alle Unternehmen.
Die Unternehmerpersönlichkeit
Nicht zuletzt ist die Unternehmerpersönlichkeit ausschlaggebend. Überzeugende Qualifikationen sind zwar wichtig, aber auch dem Alter wird ein großer Stellenwert beigemessen. Wird oft angenommen, dass nur jüngere Unternehmer eine Förderung erhalten, so stimmt das nur zum Teil. Bei geklärter Unternehmensnachfolge geben Vergabestellen durchaus auch finanzielle Mittel an Personen in fortgeschrittenem Alter aus. Immerhin ist der Fortbestand des Unternehmens dann auch nach Ausscheiden des aktuellen Inhabers gesichert und das Förderdarlehen kann zurückgezahlt werden. Lediglich bei einigen Banken wird allein der jüngere Geschäftsführer als Antragsteller akzeptiert und der ältere nur noch aus Haftungsgründen in den Antrag aufgenommen.
Fazit
Ob eine Förderung gewährt wird oder nicht, ist somit durchaus ein komplexes Thema.
Deshalb empfiehlt sich in jedem Fall die Beratung durch einen zertifizierten Fördermittel-Berater. Er lotet geeignete Programme für das avisierte Vorhaben aus und begleitet den Unternehmer kompetent auf seinem Weg zu einer nachhaltigen Finanzierung.