Markt - Trends & Branchenentwicklungen

Die Fitness- und Gesundheitsbranche ist noch vor Fußball und Turnen die mitgliederstärkste und am schnellsten wachsende Sparte des Sportmarktes in Deutschland. Auch 2016 erzielte sie erneut Rekordzahlen.

Training zu zweit: Immer mehr Mensch machen Sport im Fitnessstudio
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Gemeinsames Functional Training

Wie die „Eckdaten-Studie 2017“ der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Deloitte, des Arbeitgeberverbandes deutscher Fitness- und Gesundheitsanlagen (DSSV) und der deutschen Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement (DHfPG) ergab, lag die Anzahl von Fitnessanlagen in Deutschland zum Stichtag am 31. Dezember 2016 bei 8.684 (+4,5 %).

Besonders erfreulich für die Branche sind seit Jahren steigende Mitgliederzahlen, die 2016 erstmals die 10-Millionen-Marke knackten. Die Zahl der Mitglieder erhöhte sich um 6,6 % auf 10,08 Mio. Umgerechnet auf die Gesamtbevölkerung entspricht das 12,3 %, im Vergleich zu 11,6 % und 11,2 % in den Jahren zuvor.

Vor allem die Fitnessketten konnten ihren Marktanteil ausbauen. Mit 47,6 % übertrafen sie erstmals wieder seit 2013 die Einzelbetriebe, die 47 % erreichten. Special-Interest-Anlagen, zu denen beispielsweise Mrs. Sporty (Frauenzirkeltraining), Bodystreet (Elektromuskelstimulation) und CrossFit zählen, lagen wie im Vorjahr bei 5,4 %.

Der Branchenumsatz kletterte auf 5,05 Mrd. Euro (+4,5 %). Einzelunternehmen setzten im Schnitt rund 580.687 Euro (netto) um, Filialen der Ketten knapp 902.312 Euro (netto) und Special-Interest-Anlagen 186.854 Euro (netto). Der jährliche Durchschnittsumsatz pro Mitglied lag somit bei 501 Euro (netto). Weitere Einnahmen generierten die Studios über Zusatzleistungen, die gemessen am Gesamtumsatz für Einzelanlagen bei 11,1 % und für Ketten- und Special-Interest-Anlagen bei 9,0 % bzw. 6,6 % lagen.

Entwicklung der Mitgliederzahlen in Fitnessstudios
© DSSV
Entwicklung der Mitgliederzahlen (in Mio.)

Die Zukunft der Branche

Auch für die nächsten Jahre ist eine stetige Expansion der Fitnessbranche zu erwarten. Ursächlich hierfür ist vor allem die veränderte Einstellung der Konsumenten gegenüber Fitnessstudios, die nicht mehr bloß als "Mucki-Bude", sondern als optimales Instrument zur Gesundheitsvorsorge und -erhaltung wahrgenommen werden. „Auf Basis des anhaltenden Wachstums sind wir zuversichtlich, dass die Branche in 2020 mehr als 12 Millionen Mitglieder zählen wird", resümiert der DSSV.

Vorteilhaft für die wirtschaftliche und strukturelle Entwicklung der Fitnessbranche ist die Investitionsbereitschaft der Anlagenbetreiber. Im Fokus stehen 2017 vor allem die Weiterbildung und Geräteausstattung. 95 % der Betriebe setzen auf die weiterführende Qualifizierung ihres Personals. Der überwiegende Teil der Studiobetreiber will in die Geräteausstattung investieren: 72,5 % der Inhaber setzen auf neue Geräte für Krafttraining, 66,9 % möchten in Herz-Kreislauf- und 55,0 % in Gesundheitstraining investieren. Die Mehrheit der Studiobetreiber schätzt zudem die Zertifizierung nach der DIN-Norm 33961 als Vorteil ein und möchte von diesem Qualitätsnachweis im Wettbewerb profitieren.

Zwar stellen aktuell vor allem junge Menschen die Hauptzielgruppe der Unternehmen dar, doch muss das Angebot angesichts des demografischen Wandels künftig auch an die über 50-jährigen angepasst werden, deren Interesse am altersgerechten Gesundheitssport aufgrund der steigenden Lebenserwartung wächst.

Neben dem klassischen Krafttraining sind es u.a. die individuelle Trainingsbetreuung und -beratung durch qualifizierte Fitnesstrainer, das Entspannungstraining, der Einsatz neuer Technologien etwa durch chipkartengesteuerte Geräte oder das ganzheitliche Körpertraining mit elektronischer Muskelstimulation durch Reizstrom, kurz EMS-Training, die 2017 das Bild der Branche prägen.

Experten bemerken zudem eine voranschreitende Digitalisierung des Fitnesssektors. Durch „zeitliche Flexibilität, hohe sportwissenschaftliche Qualität und günstige Konditionen" werden in Zukunft immer mehr Menschen auf virtuelle Fitnessanbieter zurückgreifen. Von einer zunehmenden Verdrängung der traditionellen Geschäftsmodelle ist allerdings nicht auszugehen, eher bilden digitale Angebote eine Ergänzung zum bestehenden stationären Fitnessmarkt.

Quellen:

Interviews

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