Förderlandschaft - Geschäftsbanken / Kreditinstitute

In ihrer über 150-jährigen Geschichte haben sich 3 deutsche Banken einen solchen Namen gemacht, dass sie als Großbanken gelten. Doch was macht sie hierzu und welche spezifischen Vorteile bietet dieser Status den Kunden?

Das Frankfurter Bankenviertel bei Nacht
© Frank Wagner, Fotolia.com
Frankfurter Bankenviertel

Neben den Genossenschaftsbanken und den Sparkassen bilden die Privatbanken eine der drei Säulen des deutschen Bankwesens. Eine besondere Form unter ihnen stellen die Großbanken dar. Laut der Deutschen Bundesbank zählen zu ihnen die Deutsche Bank, die Commerzbank mit der 2009 vollständig übernommenen Dresdner Bank und die HypoVereinsbank, die Teil der paneuropäischen UniCredit ist.

Allen Großbanken gemein ist die sowohl nationale als auch internationale Tätigkeit und die Rechtsform einer Aktiengesellschaft (AG). Obwohl die deutschen Großbanken im Interesse der Bargeldversorgung ihrer Kunden in der CashGroup kooperieren, handelt es sich bei ihnen um eigenständige und unabhängig voneinander operierende Institute.

Eine kleine Geschichte großer Banken

Ihren Ursprung haben die heutigen deutschen Großbanken im 19. Jahrhundert. Im Unterschied zu den Sparkassen und Genossenschaftsbanken wurden sie von Anfang an für die Interessen von Unternehmern und Industriellen gegründet. Durch Übernahmen und Fusionen mit kleineren und mittleren Regionalbanken erweiterten sie nach und nach ihre Geschäftsbereiche und wurden zu wichtigen Partnern für die Binnen- wie die Außenhandelswirtschaft.

Einen strukturellen, zugleich aber nur temporären Einbruch für die deutschen Großbanken zog der 2. Weltkrieg nach sich. Die alliierten Besatzungsmächte verfügten ab 1947 gesetzlich eine Dezentralisierung der Großbanken, die neun Jahre andauern sollte, ehe sich die zerschlagenen Teilinstitute wieder zusammenschließen konnten.

Heute haben die Großbanken Angebote für Privatkunden, kleine und mittlere Unternehmen sowie für Groß- und Spitzenkonzerne. Sie operieren damit als Universalbanken im umfassenden Sinne des Wortes und umfassen durch ihre bilaterale Ausrichtung auf nationale wie internationale Geschäfte ein breites Dienstleistungsangebot.

Der Sky Garten der Commerzbank
© Commerzbank AG
Sky-Garten der Commerzbank

Die drei Banken im Profil

Mit einer Bilanzsumme von 1.591 Mrd. Euro (2016) ist die Deutsche Bank das mit Abstand größte Kreditinstitut des deutschen Bankenwesens. Gegründet 1870 in Berlin als deutsches Pendant zu den englischen und französischen Außenhandelsbanken, verfügt sie im Jahr 2017 über ein Netz von 2.434 Niederlassungen weltweit (davon 1.578 in Deutschland). Auch in den zukunftsweisenden Märkten der Schwellenländer besteht eine stabile Geschäftsplattform. Dank der Übernahme der Postbank von 2010 bis 2015 konnte das nationale Dienstleistungsnetz weiter ausgebaut werden. Dieser Prozess soll in der Zukunft im Sinne einer vollständigen Eingliederung in die Deutsche Bank fortgesetzt werden. Stiftungen und Engagement bestehen in den Bereichen Nachhaltigkeit, Gesellschaft und Ökologie. Im Ensemble der vom Konzern getragenen gemeinnützigen Einrichtungen nimmt die Deutsche Bank Stiftung eine Schlüsselposition ein.

Den zweiten Platz unter den Großbanken besetzt die Commerzbank mit einer Bilanzsumme von 480 Mrd. Euro und 1.000 Filialen deutschlandweit. Ebenfalls 1870, jedoch in Hamburg gegründet, gipfelte eine reiche Geschichte von Filialgründungen, Übernahmen und Fusionen 2009 in der vollständigen Überführung der Dresdner Bank in das Dienstleistungsnetz der Commerzbank. Seit den 50er und 60er Jahren des 20. Jahrhunderts wurde sukzessive das Privatkundengeschäft einerseits, das internationale Geschäft andererseits auf- und ausgebaut. Heute verfügt die Commerzbank weltweit über Standorte in 50 Ländern und ist mit einem operativen Anteil von rund 30 % wichtiger Partner des deutschen Außenhandels. Verantwortung nimmt die Commerzbank wahr in den Bereichen Nachhaltigkeit, Ökologie und Gesellschaft. Ihre wichtigste gemeinnützige Schnittstelle ist die Commerzbank-Stiftung.

Dritte im kleinen Kreis der deutschen Großbanken ist die unter ihrem Markennamen HypoVereinsbank firmierende UniCredit Bank mit einer Bilanzsumme von 302 Mrd. Euro und 579 Filialen deutschlandweit. Kern der Marke ist die 1879 in München gegründete Bayerische Vereinsbank. Nach der Fusion mit der Bayerischen Hypotheken- und Wechsel-Bank im Jahr 1998 wurde sie unter dem heute bekannten Namen HypoVereinsbank fortgeführt. 2005 fand mit der Übernahme der HypoVereinsbank durch die italienische UniCredit die bis dato größte Bankenfusion über nationale Grenzen hinweg in Europa statt. Heute gehören 108 Unternehmen und Niederlassungen in Europa, 16 außerhalb Europas zur UniCredit. Auch sie engagiert sich in den Bereichen Nachhaltigkeit, Ökologie und Gesellschaft. Ihre Kernstiftungen sind die UniCredit Foundation und die Hypo-Kulturstiftung, die mit ihrer Trägerschaft der Kunsthalle München historisches Bewusstsein und regionale Präsenz zeigt.

Weltweite Erfahrung vor unserer Haustür

Mit ihren in über 150 Jahren gereiften Erfahrungen im Bereich der Kreditdienstleistung für kleine, mittlere und große Unternehmen stellen die Großbanken auch im digitalen Zeitalter einen starken Partner für alle Vorhaben dar, die sich um Neugründung, Investitionen und Betriebsmittelbedarf drehen. Insbesondere ihre globale Struktur bietet eine ausgewiesene Expertise für die Erschließung und den Ausbau internationaler Märkte.

Quellen

Interviews

"Es kommt sehr selten vor, dass wir Unternehmen haben, die nicht innovativ sind"

Klaus Weiler und Sandra Schmidt (EIB)

Interview - Sandra Schmidt von der Europäischen Investitionsbank

Die Europäische Investitionsbank hat zahlreiche Förderschwerpunkte. Darunter auch Innovation und Wissen. Wann ein Unternehmen jedoch als innovativ gilt und welche innovativen Projekte die EIB bereits angestoßen hat, darüber spricht Klaus Weiler mit Sandra Schmidt im Interview.

"Ein EIB-Darlehen hat eine hohe Signalwirkung"

Sandra Schmidt (EIB) und Klaus Weiler

Interview - Sandra Schmidt von der Europäischen Investitionsbank

Die Europäische Investitionsbank, kurz EIB, gehört zu den wichtigsten Vergabestellen unserer Zeit. Welche Finanzierungsmöglichkeiten jedoch bietet sie KMU, Mid Caps und großen Unternehmen und was müssen Antragsteller beachten? Darüber spricht Klaus Weiler mit Sandra Schmidt im Interview.

"So können wir eine gute Breitenwirkung erzielen"

Sandra Schmidt (EIB) und Klaus Weiler
Interview Förderlandschaft - Sandra Schmidt von der Europäischen Investitionsbank

Als größte multilaterale Anleiheemittentin und Darlehensgeberin der Welt gehört die Europäische Investitionsbank, kurz EIB, zu den wichtigsten Vergabestellen unserer Zeit. Was die EIB im Besonderen auszeichnet, darüber spricht Klaus Weiler mit Sandra Schmidt im Interview.

Mit Fördermitteln ist alles möglich: Die Finanzierung von Betriebsmitteln

Unter einer Betriebsmittelfinanzierung werden zahlreiche Vorhaben zusammengefasst.
Interview - Klaus Weiler vom BvdFB

Betriebsmittel sind das A und O für die Existenz von Unternehmen. Können Gelder für Lohnkosten, Miete oder zur Auftragsvorfinanzierung nicht mehr aufgebracht werden, bedeutet dies das sichere Aus. Über Möglichkeiten der Betriebsmittelfinanzierung haben wir deshalb mit Klaus Weiler, Finanzwissenschaftler und Vorstandssprecher des BvdFB, gesprochen.

"Investition in Bildung bedeutet Investition in die Zukunft"

Klaus Weiler im Interview mit Bernd Kummerow von der NRW.BANK
Interview Förderlandschaft - Bernd Kummerow von der NRW.BANK

Als Förderbank von Nordrhein-Westfalen bietet die NRW.BANK zahlreiche Förderinstrumente - auch für Kommunen. Welche sie diesen zur Verbesserung der kommunalen Schulinfrastruktur zur Verfügung stellt, darüber spricht Klaus Weiler mit Bernd Kummerow im Interview. 

"Wir bereiten Unternehmen für ihr Auslandsengagement vor"

Klaus Weiler im Interview mit Verena Würsig von der NRW.BANK
Interview Förderlandschaft - Verena Würsig von der NRW.BANK

Als Förderbank des Landes NRW bietet die NRW.BANK eine große Zahl von Förderinstrumenten. Welche Förderungen aber stehen auslandsinteressierten Unternehmen zur Verfügung? Darüber spricht Klaus Weiler mit Verena Würsig im Interview.

"Unsere Bürgschaft bringt den Stein ins Rollen"

Klaus Weiler mit Manfred Lamers im Interview

Interview Förderlandschaft - Manfred Lamers von der Bürgschaftsbank NRW

Als Selbsthilfeeinrichtung der Wirtschaft unterstützt die Bürgschaftsbank NRW mittelständische Unternehmen mit Sitz in Nordrhein-Westfalen. Aber für welchen Zweck ist die Bürgschaftsbank der richtige Ansprechpartner und was muss man bei einer Antragstellung beachten? Unter anderem darüber spricht Klaus Weiler mit Manfred Lamers.

Feedback

Wir freuen uns über Ihr Feedback

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.