Daten & Fakten - Photovoltaik

Umweltfreundliche, ressourcenschonende und besonders nachhaltige Energiegewinnung gehört aktuell zu den Diskussionspunkten, wenn es um das Thema „Zukunft“ geht. Alternative Antriebsarten - seien es im privaten wie im öffentlichen Bereich - oder Strom- und Wärmeerzeugung mittels Erdwärme, Wasser oder Wind und ihre Effektivität stehen dabei meist im Mittelpunkt der öffentlichen Debatte.

Photovoltaikanlagen stehen für die Stromgewinnung der Zukunft
© BSW-Solar/Upmann
Die Stromerzeugung aus Photovoltaik ist 2017 merklich angestiegen

Ursache für die rege Diskussion ist vor allem der im November 2016 verabschiedete Klimaschutzplan der Bundesregierung und dessen Umsetzbarkeit. Bis 2050 sieht er u. a. die Reduktion von Treibhausgasen um mind. 80 % vor. Aber auch der Stromanteil am Bruttoendenergieverbrauch, der aus erneuerbaren Energien gewonnen wird, soll bis dahin – im Vergleich zu rund 11 % im Jahr 2010 – auf 60 % steigen. Bis 2020 soll der EE-Anteil an der Stromversorgung zudem mind. 35 % und bis 2050 mind. 80 % einnehmen.

Scheinbar befindet sich die Bundesregierung mit der Umsetzung dieser Pläne bereits auf einem guten Weg.  2017 erreichte der Anteil erneuerbarer Energien am Bruttostromverbrauch ein neues Hoch von 36,2 % und nahm um 4,6 % gegenüber 2016 zu. Damit setzte 2017 ein Zeichen in der Energiewende, denn nie zuvor ließ sich ein solcher Zugewinn innerhalb eines Jahres verzeichnen.

Die Stromerzeugung aus EE stieg ebenfalls merklich an: Von 189,7 Mrd. Kilowattstunden (kWh) in 2016 auf 217,9 Mrd. kWh in 2017. Das entspricht einem Plus von gut 15 %.

Dabei ist der starke Anstieg in 2017 vor allem dem zunehmenden Ausbau von Windparks und den besseren Windverhältnissen im Vergleich zum Vorjahr zu verdanken. Mit 1.595 vom Deutschen Wetterdienst gemessenen Sonnenstunden schien die Sonne zudem rund 4 % mehr als ihr Soll, wodurch auch mehr Strom aus Photovoltaik generiert werden konnte.

Was ist Photovoltaik und wie funktioniert sie?

Photovoltaikanlagen nutzen das Sonnenlicht und wandeln es in Strom um. Indem die Sonnenstrahlen auf die Solarzellen in den Modulen treffen, entsteht zunächst Gleichstrom, der durch einen Wechselrichter in Wechselstrom umgeformt wird. Dieser Schritt ist notwendig, da sowohl das Hausnetz als auch das öffentliche Stromnetz mit Wechselstrom arbeitet. Die so gewonnene Solarenergie kann nun entweder sofort in den eigenen Räumlichkeiten verwendet, in einem Stromspeicher für die spätere Nutzung hinterlegt oder in das öffentliche Stromnetz eingespeist werden.

Energiequelle Sonne: Photovoltaik in Deutschland

Erzielten die Photovoltaikanlagen in Deutschland 2016 noch 38,1 Mrd. kWh, waren es 2017 39,9 Mrd. kWh (+ 5 %). Gemessen an der gesamten Stromproduktion aus EE von zusammen 2.179 kWh lag Photovoltaik mit 18,3 % somit an zweiter Stelle hinter der Windenergie vom Land. Der Anteil am Bruttostromverbrauch belief sich auf 6,6 %.

Nachdem 2012 ein Rekordzubau von 8.161 Megawatt (MW) erreicht werden konnte, war der jährliche Ausbau zunächst stark zurückgegangen. Erst 2015 hatte er begonnen, sich zu erholen und wieder zuzulegen. Auch 2017 stieg der Zubau erneut an. So verzeichnete das Umweltbundesamt einen Anstieg auf 1.678 MW und somit ein Plus von 12 % gegenüber 2016.

Schätzungen zufolge existierten deutschlandweit demnach Ende 2017 rund 1,6 Mio. Photovoltaikanlagen mit einer Modulfläche von zusammengefasst über 300 km² und einer Gesamtleistung von 42.394 MW.

Letztlich erreichte der Zubau den vom Erneuerbaren-Energien-Gesetz (EEG) avisierten jährlichen Ausbaukorridor von 2.400 bis 2.600 MW allerdings nicht.

Um jedoch den Energiebedarf der Bevölkerung künftig überwiegend oder vollständig durch erneuerbare Energien abzudecken, sind in Summe ca. 150.000-200.000 MW installierte PV-Leistung notwendig. Um dieses Ziel bis 2050 zu erreichen, müsste sich der jährliche Zubau nach Berechnungen des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme ISE im Schnitt auf 4.000-5.000 MW belaufen. Wird dann noch der Austausch bestehender Altanlagen im voll ausgebauten Zustand bei einer angenommenen Nutzungsdauer von 30 Jahren berücksichtigt, steigt der benötigte Zubau nach Angaben der Forscher auf durchschnittlich 6.000-7.000 MW pro Jahr.

Quellen

  • Erneuerbare Energien in Deutschland 2017 - Daten zur Entwicklung im Jahr 2017, hrsg. vom Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg und Umweltbundesamt, März 2018 | PDF-Download
  • Statistische Zahlen zur deutschen Solarstrombranche (Photovoltaik), hrsg. vom Bundesverband Solarwirtschaft e.V., Februar 2018 | PDF-Download
  • Deutschlandwetter im Jahr 2017, Pressemitteilung Deutscher Wetterdienst, 29.12.2017 | PDF-Download
  • Aktuelle Fakten zur Photovoltaik in Deutschland, Studie des Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE Freiburg, 21.2.2018 | PDF-Download

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