Förderlandschaft - Die wichtigsten Vergabestellen

Regionale Vernetzung und Chancen internationaler Zusammenarbeit sind selten gleichermaßen im Blick. Die NBank, Förderbank des Landes Niedersachsen, zeigt Möglichkeiten für niedersächsische Unternehmen, Kommunen und Privatleute auf, die ihr Vorhaben im Land und darüber hinaus umsetzen.

Gebäude, davor Säulen mit dem Schriftzug der NBank
© NBank
Zentrale der NBank in Hannover.

Die NBank (Investitions- und Förderbank Niedersachsens) ist die Förderbank des Landes Niedersachsen. Als Anstalt des öffentlichen Rechts gehört sie dem Land zu 100 %, das somit allein für die NBank haftet. Ihre Aufgabe besteht darin, das Land in seinen struktur- und wirtschaftspolitischen Aufgaben zu unterstützen. Hierfür hält die NBank weit über 100 verschiedene, teils zielgruppenübergreifende Programme bereit. Allein 60 davon adressieren Unternehmen, 68 Kommunen sowie öffentliche Einrichtungen und 18 Privatpersonen.

Die Bandbreite der Zuschüsse, Darlehen und Bürgschaften im Portfolio bildet ein gewachsenes Bewusstsein für die Belange der niedersächsischen Wirtschaft und Infrastruktur ab. Hierbei sind sowohl allgemeine Entwicklungen im bundesdeutschen, europäischen und globalen Raum berücksichtigt als auch spezifisch niedersächsische Bedürfnisse.

Historisch gesehen ist die NBank noch recht jung. Ihre Gründung liegt gerade einmal 15 Jahre zurück. Seitdem hat die Förderbank sich aber bereits als starker Partner beim Einsatz öffentlicher Fördermittel in und für Niedersachsen bewährt. Dabei ist eine wettbewerbsneutrale Politik ebenso selbstverständlich wie die Kooperation mit anderen Instituten der öffentlichen Förderlandschaft wie etwa der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW). Die Abwicklung erfolgt stets nach dem Hausbankprinzip. Die Aufgaben und Strukturen der NBank sind im NBank-Gesetz und in der NBank-Verordnung festgelegt.

Der NBank angeschlossen ist als ihre 100-prozentige Tochter die Kapitalbeteiligungsgesellschaft Niedersachsen mbH (NKB). Kleine und mittlere Unternehmen (KMU) erhalten hierüber Unterstützung bei Kapitalengpässen und Wachstumsvorhaben. Zusätzlich vermittelt sie direkte Kontakte zu Privatinvestoren und Business Angels, die über das Kapital hinaus ihre Kompetenz in bestehende Unternehmen einbringen können.

Lächelnder Herr in dunklem Anzug mit hellblauer Krawatte.
© NBank
Vorstandsvorsitzender Michael Kiesewetter

Regional und zugleich weltweit vernetzt

Als Förderbank des Landes Niedersachsen unterstützt die NBank Vorhaben in und für Niedersachsen. Ihre Beratungsstellen in Braunschweig, Hannover, Lüneburg, Oldenburg und Osnabrück informieren kundennah und zugleich regional vernetzt über die angebotenen Förderprodukte. Darüber hinaus bietet das Infocenter Beratung in digitaler oder telefonischer Form.

Über die individuelle Beratung hinaus veranstaltet die NBank monatlich Events rund um die niedersächsische Unternehmenslandschaft. Hierzu zählen Netzwerkangebote wie der regionale Mittelstandskongress, auf dem Unternehmen gemeinsam mit Vertretern der Wissenschaft über innovative Lösungen für den strukturellen Wandel diskutieren, oder das Netzwerktreffen für Business Angels und Investoren, das sich an Gründer engagierter Start-ups wendet. Auch an Messen wie der HANNOVER MESSE beteiligt sich die NBank mit Informationsveranstaltungen, Workshops und Foren für alle Fragen rund um die niedersächsische Förderlandschaft.

Die Erfolgsgeschichten der Förderung durch die NBank erzählt der hauseigene Förderbericht. Hier sind exemplarische Projekte wie die Modernisierung der Tourismusstrukturen im Nordseeort Dangast oder die innovative Herangehensweise an das zunehmend dringlicher werdende Problem der Plastikbewältigung durch die RITTEG Umwelttechnik GmbH aus der Lüneburger Heide zu finden.

Überregional ist die NBank schwerpunktmäßig in drei Projekten eingebunden:

  • Das Enterprise Europe Network Niedersachsen (EENN) stellt die EU-Förderprogramme in den Fokus, berät über deren Einsatzmöglichkeiten und zeigt projektbezogene Netzwerkchancen mit europaweiten Dimensionen auf.
  • Das INTERREG Projekt Fast Forward (FFWD) EUROPE ermöglicht KMU Zugang zu Wagniskapital für nachhaltige Lösungen, an das gerade der Mittelstand sonst nur schwer kommt.
  • Das INTERREG Projekt SIE vernetzt niedersächsische Unternehmen mit einem Schwerpunkt in den Branchen Life Science, Agrofood und erneuerbare Energie international und zeigt Möglichkeiten für außerdeutsche Kooperationen und Expansionen auf.
Lächelnder Herr mit Brille im dunklen Anzug und roter Krawatte.
© NBank
Vorstandsmitglied Dr. Ulf Meier

Förderung für Unternehmen

Unternehmen, vor allem KMU, finden bei der NBank ein breites Angebot an Fördermitteln. Die geförderten Bereiche umfassen Ausbildung & Qualifikation, Energie & Umwelt, Existenzgründung, Innovation, internationale Geschäfte, Investition & Wachstum und die Wohnwirtschaft. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf der europaweiten Vernetzung innovativer Unternehmen mit Forschungseinrichtungen und auf der Unterstützung der Digitalisierung in niedersächsischen Unternehmen.

Die Initiative EUROPEAN INNOVATORS will niedersächsischen Unternehmen den Weg dahin ebnen, sich am insgesamt 75 Mrd. Euro schweren Rahmenprogramm für Forschung und Innovation zu beteiligen. Bisher haben rund 200 Unternehmen diese Möglichkeit wahrgenommen, ihre innovativen Ergebnisse mit Partnern aus Wirtschaft und Forschung zu vernetzen und so zu multiplizieren. Im Einzelfall können Fördergelder bis zu 2,5 Mio. Euro aus dem EU-Projekt Horizont 2020 in ein innovatives und nachhaltiges Unternehmen einfließen.

Die Digitalisierung ist ein deutschland-, europa- und weltweiter Prozess. Heute schon ist klar, dass Unternehmen, die hier den Anschluss verlieren, bereits mittelfristig auch den Anschluss an den Markt insgesamt verlieren werden. Um niedersächsische Unternehmen in dieser Phase strukturellen Wandels zu unterstützen, bietet die NBank einen in zwei Phasen gestaffelten Förderschwerpunkt an.

Die Orientierungshilfe richtet sich an diejenigen Unternehmen, die im digitalen Thema Beratungsbedarf sehen. Unternehmen von 10 bis 150 Beschäftigten können einen kostenlosen Innovationsaudit von Experten der NBank bekommen, also eine Analyse und Beratung für Innovationspotenzial in den Prozessen des Unternehmens. Die Innovationsberatung macht KMU und Freiberufler mit den Förderoptionen im Land Niedersachsen vertraut. Die Finanzierungsberatung zeigt allgemein betriebswirtschaftliche Möglichkeiten zur Unternehmens- und Projektfinanzierung auf, die öffentliche und alternative Finanzierungswege mit einbeziehen.

Wer hingegen seinen Förderbedarf schon kennt, kann von bis zu vier niedersachsenspezifischen Schwerpunkten zur Digitalisierung profitieren:

  • Arbeit 4. 0 / Weiterbildung
  • Digitalisierung als Teil der Existenzgründung
  • Digitalisierungsvorhaben finanzieren
  • Digitalisierungsprojekte mit internationalen Partnern

Über die Details und Konditionen der Programme gibt die Website der NBank Auskunft. KMU können hier besonders genau hinschauen, denn an sie richtet sich, wie oft in der Förderlandschaft, ein Großteil der Programme entweder exklusiv oder mit besonders günstigen Konditionen.

Förderung für Kommunen und öffentliche Einrichtungen

Nicht nur Unternehmen, auch Kommunen und andere Institute in öffentlicher Trägerschaft stehen oft vor der Frage der Finanzierung ihrer Vorhaben. Für sie hält die NBank Förderprogramme in den Bereichen Ausbildung & Qualifikation, Energie & Umwelt, Infrastruktur, Innovation, Städtebau und Wohnraum bereit.

Die Vernetzung zwischen Einrichtungen des öffentlichen Sektors und privatwirtschaftlichen Unternehmen stellt hier einen besonderen Interessenschwerpunkt der NBank dar. Gerade in Sachen Digitalisierung zeigt die Erfahrung zunehmend, dass öffentliche und private Vorhaben sich überschneiden und gegenseitig ergänzen können. So werden z. B. kommunale Beratungsstellen für KMU gefördert, die den Unternehmen vor Ort als Anlaufpunkt für Fragen zu Innovation und Forschung zur Verfügung stehen. Infrastrukturelle Beratungen zu Fragen öffentlich-privater Partnerschaften (ÖPP) stehen ebenfalls im Fokus der NBank.

Zahlreiche Programme wenden sich auch an Kommunen, die in sozialen und nachhaltigen Problemen Lösungen schaffen wollen. Die Weiterentwicklung von Städte- und Wohnungsbau steht unter dem Zeichen einer ausgeglichenen Akzentuierung von Bedarf und Nachhaltigkeit: Kommunen und Städte sollen in ihren sozialen Dimensionen lebenswert werden und bleiben, Wohnungen klimafreundlich und energieeffizient gebaut werden.

Förderung für Privatpersonen

Die Förderung von Privatpersonen erstreckt sich auf die Bereiche Ausbildung & Qualifikation, Existenzgründung und Wohnraum.

Besonders interessant ist die Akzentuierung von Ausbildung und Weiterbildung in Niedersachsen. Die besonders von der Digitalisierung herausgeforderten Berufsfelder sind dem Land bewusst. In diesem Sinne wird nicht nur das neue Aufstiegs-BAföG besonders hervorgehoben, sondern auch die Qualifikation und Einbindung von Frauen in verantwortungsvolle Positionen unterstrichen. Und egal welchen Geschlechts: Wer ein traditionelles Handwerk durch den Abschluss seines oder ihres Meistergrades weiterbringt und damit zugleich absichert, kann in Niedersachsen eine Prämie von bis zu 4.000 Euro hierfür erhalten.

Die Förderbank für Niedersachsen

Die NBank sieht sich zu Recht als die zentrale Anlaufstelle für Fördermöglichkeiten in Niedersachsen. Selbst wer für sein aktuelles Vorhaben keine Förderung bekommt, kann vom Netzwerk der Förderbank profitieren. Die Partner der NBank bilden hierfür ein breites Spektrum an Interessen und Branchenkompetenz ab.

Unternehmen, öffentliche Einrichtungen oder Privatleute sind mit ihren Ideen und Vorhaben gut bei der NBank aufgehoben. Kein Vorhaben in und für Niedersachsens Wirtschaft und Infrastruktur sollte daher seine Finanzierung ohne ein Gespräch mit der NBank aufstellen.

Quellen

Interviews

"Es kommt sehr selten vor, dass wir Unternehmen haben, die nicht innovativ sind"

Klaus Weiler und Sandra Schmidt (EIB)

Interview - Sandra Schmidt von der Europäischen Investitionsbank

Die Europäische Investitionsbank hat zahlreiche Förderschwerpunkte. Darunter auch Innovation und Wissen. Wann ein Unternehmen jedoch als innovativ gilt und welche innovativen Projekte die EIB bereits angestoßen hat, darüber spricht Klaus Weiler mit Sandra Schmidt im Interview.

"Ein EIB-Darlehen hat eine hohe Signalwirkung"

Sandra Schmidt (EIB) und Klaus Weiler

Interview - Sandra Schmidt von der Europäischen Investitionsbank

Die Europäische Investitionsbank, kurz EIB, gehört zu den wichtigsten Vergabestellen unserer Zeit. Welche Finanzierungsmöglichkeiten jedoch bietet sie KMU, Mid Caps und großen Unternehmen und was müssen Antragsteller beachten? Darüber spricht Klaus Weiler mit Sandra Schmidt im Interview.

"So können wir eine gute Breitenwirkung erzielen"

Sandra Schmidt (EIB) und Klaus Weiler
Interview Förderlandschaft - Sandra Schmidt von der Europäischen Investitionsbank

Als größte multilaterale Anleiheemittentin und Darlehensgeberin der Welt gehört die Europäische Investitionsbank, kurz EIB, zu den wichtigsten Vergabestellen unserer Zeit. Was die EIB im Besonderen auszeichnet, darüber spricht Klaus Weiler mit Sandra Schmidt im Interview.

Mit Fördermitteln ist alles möglich: Die Finanzierung von Betriebsmitteln

Unter einer Betriebsmittelfinanzierung werden zahlreiche Vorhaben zusammengefasst.
Interview - Klaus Weiler vom BvdFB

Betriebsmittel sind das A und O für die Existenz von Unternehmen. Können Gelder für Lohnkosten, Miete oder zur Auftragsvorfinanzierung nicht mehr aufgebracht werden, bedeutet dies das sichere Aus. Über Möglichkeiten der Betriebsmittelfinanzierung haben wir deshalb mit Klaus Weiler, Finanzwissenschaftler und Vorstandssprecher des BvdFB, gesprochen.

"Investition in Bildung bedeutet Investition in die Zukunft"

Klaus Weiler im Interview mit Bernd Kummerow von der NRW.BANK
Interview Förderlandschaft - Bernd Kummerow von der NRW.BANK

Als Förderbank von Nordrhein-Westfalen bietet die NRW.BANK zahlreiche Förderinstrumente - auch für Kommunen. Welche sie diesen zur Verbesserung der kommunalen Schulinfrastruktur zur Verfügung stellt, darüber spricht Klaus Weiler mit Bernd Kummerow im Interview. 

"Wir bereiten Unternehmen für ihr Auslandsengagement vor"

Klaus Weiler im Interview mit Verena Würsig von der NRW.BANK
Interview Förderlandschaft - Verena Würsig von der NRW.BANK

Als Förderbank des Landes NRW bietet die NRW.BANK eine große Zahl von Förderinstrumenten. Welche Förderungen aber stehen auslandsinteressierten Unternehmen zur Verfügung? Darüber spricht Klaus Weiler mit Verena Würsig im Interview.

"Unsere Bürgschaft bringt den Stein ins Rollen"

Klaus Weiler mit Manfred Lamers im Interview

Interview Förderlandschaft - Manfred Lamers von der Bürgschaftsbank NRW

Als Selbsthilfeeinrichtung der Wirtschaft unterstützt die Bürgschaftsbank NRW mittelständische Unternehmen mit Sitz in Nordrhein-Westfalen. Aber für welchen Zweck ist die Bürgschaftsbank der richtige Ansprechpartner und was muss man bei einer Antragstellung beachten? Unter anderem darüber spricht Klaus Weiler mit Manfred Lamers.

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